bullshit
bullshit ist ein Problem.
Mehr noch als die Lüge macht er die Welt kaputt.
Synonyme wären sowas wie Salbadern. Humbug, Käse, Quatsch, Bockmist, Stuss, Unsinn, Blödsinn, Schwachsinn, Mumpitz, Hohlsprech, allerdings fehlt bei allen Worten das zersetzende, anmaßende, wahrheitsbehauptende, das dem bullshit eigen ist und sie erzählen uns in ihrer Bedeutung von einem wesentlichen Anteil, der dem bullshit aber fehlt,
der Unverständlichkeit.
Hier behauptet der bullshit nämlich das Gegenteil, bzw. macht er sich auf, seine Zuhörerschaft möglichst verständlich in die vorgespiegelte Erklärung der eigenen Unwissenheit hineinzuziehen.
Bullshit ist zu entlarven und zu bekämpfen, denn viel zu leicht ist er nachplapperbar und birgt unüberprüften Raum zur Spekulation und wird so allzu oft zur Grundlage von unfruchtbarer Auseinandersetzung.
Da gibt es z.B. die schier unendliche Welt der Proteinfaltung, die tief in die Strukturen des Lebens eingreift, die lebenswichtig ist aber auch, bei Fehlfaltung, lebensbeeinträchtigend oder -zerstörend sein kann.
Hinzu kommt, daß diese Faltungen im Laufe der Evolutuion wohl immer schneller vonstatten gehen und keiner kann sagen wieso oder was das wirklich heißt.
Von dieser Wissenschaft habe ich keine Ahnung und ich kenne keinen die Ahnung hat oder die Wirkungen genau erklären kann. Dennoch werden Eingriffe in diese Welt getätigt und deren Wirkung bewertet. Ein Bullshitnährbecken sonder gleichen – keine wirkliche Grundlage, aber weiter Raum für Interpretationen aller Art, die nicht nachprüfbar sind. Und statt auf mögliche Gefahren aus der eigenen Unwissenheit zu weisen, werden daraus Theorien geformt, die die Welt und die Gehirne fluten.
Die Lyrik schafft auch jede Menge, z.T. törichter Bilder aus Sprache. Doch sie kennzeichnet sich selbst als eine erdachte Form, erhebt keinen Anspruch auf Wahrheit, höchstens auf Wahrhaftigkeit. Vielleicht sollten wir bullshit zu einer eigenen Literaturform erheben, dann kann er nicht mehr so viel Schaden anrichten.
Bullshit
Als ich noch bald ein Mädchen war mit dunklem, langem, blodem Haar
da war ich froh, da war ich ganz da strahlte aus mir raus der Glanz
des Lebensglücks
Ich lebte langsam, lebte schnell und nach dem Dunkel wurd es hell
das Lächeln traf mich überall und wenn ich fiel war das kein Fall
doch hinterrücks
machten all die andern Leben um mich rum
sich feist und fettig lustig über mich und sprachen dumm
Ref:
Auch wenn sie alle bullshit quatschen
brauch da nich hinterher zu latschen
vernarbt, verletzt, verwundet zwar weiß ich doch wie´s damals war.
Als ich noch bald ein Junge war war mir das Leben sonnenklar
die lange Nase trug ich stolz ich war ein Kind des rock´n rolls
das Leben floss
sie hing mir nie zu hoch die Latte ich brauchte mehr nicht als ich hatte
ich war geborgen, fühlte mich ich konnte lieben inniglich
doch plötzlich schoß
die Welt um mich herum auf mich und sprach nur dumm
Ref: Auch wenn sie alle bullshit quatschen brauch da nich hinterher zu latschen
vernarbt, verletzt, verwundet zwar weiß ich doch wie´s damals war.
Merke: Wenn heute jemand also kommt und sagt, sie habe die Wahrheit über etwas (das gilt eben manchmal auch für wissentschaftliche Erkenntnisse), ohne die dazugehörigen Fragen zu stellen, so ist die Wahrscheinlichkeit einer abseitigen Machtfragestellung sehr hoch.