Es ist an der Zeit
Respektiert endlich eure Kinder
oder
Der lange Weg ist der Kürzeste
oder
Das Leben ist kurz, aber (unendlich) breit
oder
Wir werden die Welt hinterlassen
oder
Ich nehme Teil, also bin ich
oder
ich bin, weil du bist (ubuntu)
"Würden die Pforten der Wahrnehmung gereinigt, so erschiene dem Menschen alles, wie es ist: unendlich." (William Blake)
- oder wie ein Kind nach der Pause eines Workshops fragte:
"Müssen wir jetzt wieder dahin wo wir wollen ?"
Herleitung 1
Ich kann meine Fertigkeiten,
egal worin,
wenn ich mich ausschließlich darauf focussiere,
derart vervollkommnen, daß alle Welt darüber staunt,
ich kann damit zu Erfolg und Wohlstand gelangen
und erreiche trotzdem nicht was ich will,
wenn ich nicht weiß, was ich damit erzähle, damit aus- und anrichte.
Ich kann lieben,
wohlmeinen und alles tun,
damit meine Absichten Früchte tragen,
aber wenn ich mir nicht gewiss bin,
dass das,
was ich beim anderen damit auslöse nach vorne bringt,
verschleudere ich meine Energie, mein Wissen, meine Intention und werde mich selbst darin verschwenden.
Und ganz zweifelsfrei fängt das da an, wo alles anfängt,
beim Hineingeworfensein in diese Welt.
Wer ist frei davon zu sagen,
in meiner Kindheit liegen eine Menge von den Ursachen für mein jetziges Sein,
für die Dinge, mit denen ich mich heute rumschlage,
die mich zu diesem und zu jenem Handeln und Denken führen,
die mir auf der Seele brennen,
die ich vielleicht gar nicht richtig fassen kann,
die mich aber zu immer wieder den gleichen Fragen bringen,
so ich sie denn zulasse
und nicht von vornherein verleugne,
um mich vermeintlich zu schützen.
Diese Zwangsläufigkeit zu Verändern sind wir angetreten,
ohne um unsere Wirkung zu wissen,
ohne die Gewissheit, daß Veränderung eintreten wird.
Transformationsprozesse dauern:
Der Widerstand der BestandsverwalterInnen,
Vergessen, z.B. durch das Wegsterben impulsgebender, erfahrungsvermögender ProtagonistInnen,
Weltveränderung,
all das und noch viel mehr kratzen an deren Verwirklichung,
zwei Schritte vor,
einer zurück,
einer vor,
zwei zurück.
Deshalb brauchen wir eine Strategie für die gesamte Population des Planeten, die von all ihren Teilen verstanden und geteilt wird (und die braucht dann Zeit).
Herleitung 2
Mal angenommen,
die Menschheit überlebte,
als Spezies,
ihren desaströsen Umgang
mit ihren Lebensgrundlagen und sich selbst.
Mal angenommen,
sie beträte,
in der kurzen Zeit die ihr bleibt,
Wege,
als Ganzes, miteinander,
die eine denkbare Zukunft hinterlassen würden.
Mal angenommen,
die Menscheit kommt zu dem Schluß,
daß es keine Alternative gibt und handelt danach.
Alle Jetztsofortlösungen werden neue Widerstände hervorrufen,
die den gesamten Prozess immer wieder stoppen werden
- eher 2 Schritte zurückwerfen als sie ihn vorwärtsbringen würden.
Und das gerade wenn es um Transformationen
zu nicht autoritären Strukturen geht,
die alle betreffen.
Die autoritären, autokratischen Kräfte
werden sich immer wieder abspalten,
immer wieder zuschlagen
und erneut mit neuen Konzepten, Ideen und Praktiken
durch Überzeugung und durch Realitätswerdung versuchen zu punkten.
Deshalb brauchen wir eine Strategie für die gesamte Population des Planeten, die von all ihren Teilen verstanden und geteilt wird (und die braucht dann Zeit).
Herleitung 3, die Lösung und ihre Erläuterung
Gib mal in eine x-beliebige Suchmaschine die Worte
Kinder und Respekt ein.
Was glaubst du kommt auf den ersten 23 Seiten ?
Genau,
Ratgeber und Anleitungen,
wie man Kinder dazu bringt,
Respekt zu haben,
zu zeigen,
respektvoll zu handeln,
zu sein,
zu werden.
Du findest also den Mangel:
Kinder müssen Respekt lernen,
man muß ihnen Respekt beibringen,
man muß sich ihnen gegenüber Respekt verschaffen.
Sie sind also erstmal ohne Respekt, respektlos.
Ok, wie geht das ?
Wo haben sie dieses Loch her ?
Wer hat ihnen das weggemacht ?
Wie haben sie ihn nicht kennenlernen können ?
Wie kann man nur glauben,
mit Maßregeln und Verboten,
Lehrgängen, Ratgebern, Schulungen,
Regelsystemen und Erziehung zu erreichen,
was so offen auf der Hand liegt, daß wir nur die Augen öffnen müssen, es zu sehen, nur die Hand schließen brauchen, es zu (be)greifen ?
Jede/r sehnt sich nach Frieden,
nach Gewissheit,
nach Nähe,
Aufmerksamkeit,
Liebe und
Selbstwirksam- und Selbstsicherheit.
All die Projektionen nach Größe,
Anerkennung, Reichtum,
Wichtigwichtigkeit, Gehör,
all die Angst in uns und um uns herum,
all dies ist uns dazu da,
zu verschleiern, was wir sein könnten.
Und nur mit ihnen und durch sie wird erreicht,
was den Laden hier so am Laufen hält,
weil wir diese Projektionen und Ängste
immer wieder neu reproduzieren,
weil wir sie weitergeben,
für sie eintreten,
unsere Energien für sie einsetzen
und und und,
damit es so weiterläuft - genau so wie immer.
Und jetzt die entscheidende Frage:
Wie kommen wir da dran, das zu verändern ?
Hast du aufgepasst liebe/r LeserIn ?
Wenn ja, brauchst du gar nicht weiterzulesen,
du weißt es ja schon.
Wenn nein, nun gut-
Zwei Dinge sind zu tun.
-
Respektiert endlich eure Kinder,
statt von ihnen den Respekt zu fordern, den ihr von euren Eltern nicht bekommen habt. -
Redet mit euren Kindern
und zwar auf Augenhöhe,
von Anfang an.
Macht sie nicht zu Objekten eurer eigenen Projektionen, wie ihr es für eure Eltern ward.
Das ist schon alles.
Wenn das aufhört,
das Geringschätzen, das Bevormunden,
das Taubsein, das Nichtbeachten, das Erziehen,
wenn das keinen Platz mehr hat
im Größerwerden der Kleinen und Kleinsten,
dann sind wir alle,
auch im Großen,
auf einem guten Weg.
Dann dauert es
ein, zwei, drei Generationen
und wir können beginnen,
das Vernunftbegabtsein, das in uns schlummert,
für unser Leben einzusetzen. *
- Erziehen - allein schon das Wort macht klar, was hier falsch läuft.
Verbinde es noch mit den Orten, wo sie institutionell stattfindet, die Erziehung,
der Kirche,
der Schule,
dem Kindergarten
– den ErziehungsAnstalten,
dann potenziert sich die Gewissheit der Verunstaltung der Persönlichkeiten.
Mach Beziehung draus,
sei Beziehungsberechtigte/r,
sei Vorbild ohne Gewalt,
verbessere deine Besserwisserlichkeit zur Mitwisserschaft,
erhöhe dich nicht durch ihre Erniedrigung,
sei du ihnen, was du von ihnen willst,
sei du, wie du willst, daß man dir ist.
So wird ein Schuh draus und ein schlanker Fuß.
Und es macht so vieles leichter.
Ihr werdet sehen.
oder wie ein Freund die Tage schrieb:
Nimm dir die Zeit, die du brauchst, mein Vertrauen hast du.