Hamlet

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Burg Helsingörs grauer Burgwehrstein
glänzte unheildräuend im Mondenschein
die Wachen vertrieben sich frierend die Zeit
Da machte sich hörbare Stille breit.

Die Nacht, so hell der Mond auch schien
wurd plötzlich undurchdringlich schwarz
die Nebel, das Glänzen, das Schimmern auf der Bäume Harz
fühlte man in die Unendlichkeit flieh´n

Horatio, Hamlets Freund der Jugend,
sonst ein Held von Herz und Tugend
trat jetzt angstgestörten Schrittes hin zu den Wachen
und fragte, die Stimme bibbernd: "Was sind das für Sachen ?"

Da bog um die hintere Burgfriedecke
ein grauer, alter, gewappneter Recke
wuchs an, wuchs weiter, bald ein Riese schon
und raunte windverweht die Worte: "Bringt mir her meinen Sohn. "

Die Wachen flohen fluchend von dannen
Angst und Schweiß an ihnen runterrannen
aufgewühlt und voller Verdruß
mit dem Wache schieben war jetzt erst einmal Schluß.

Horatio selbst, vor Angst stocksteif und starr
nahm als einziger die Worte wahr
und nahm sich vor, sie im Geiste zu hüten
und am Morgen seinem Freund Hamlet darzubieten,
denn er hatte die Erscheinung erkannt der toten König der Dänen, der auch Hamlet genannt.

Tags drauf reiste Hamlet aus Wittenberg an
bangen Herzens, denn tot war der Mann
der ihm der Vater, dem er der Sohn
von dem er erben sollte den Dänenthron.

Kaum angekommen erfuhr unser Held,
daß sich die Mutter mit dem Onkel vermählt
und somit das mit der Königsbürde
für ihn noch ein wenig dauern würde.

Trauer im Herzen, Verwirrung im Geiste
sprach er zur Mutter beim ersten Empfang:
"Mutter, was hast du getan, du...du...du Dreiste
dein Trauerzeit war nun wirklich nicht lang."

Und er lobte die antike Penelope
über und über den grünen Klee
die 20 Jahre auf Odysseus harrte
während sich ein Heer von Freiern um sie scharrte.

Bevor die Mutter zu antworten vermochte
platzte der Onkel rein und pochte
auf angemessen Verhalten in der Situation:
"Du bleibst Prinz und der Königin ihr Sohn,
ehre deinen toten Vater und das nicht zu wenig

und auch mich, denn König - wirst du eh nich."

Diese Abfuhr konnte der Prinz nicht verwinden
er lief aus dem Zimmer, um Ruhe zu finden,
doch seine Gedanken klärten sich nicht,
denn jetzt kam Horatio mit der Geistergeschicht.

"Heij" – "Heij, du hier?" so der Freunde knappe Begrüßung
Hamlet erhoffte sich Trauerversüßung.
"Ich kam das Begräbnis deines Vaters zu begehen...."
..."und sahst meine Mutter vor dem Traualtare stehen."
Hamlet fühlte seinen Geist beschattet,
" die Pasteten vom Leichenschmaus haben kalt die Hochzeitstafel ausgestattet."

Und als der dann hörte, was der Freund erlebte
war es sein Herz, das noch mehr bebte:
"Dein Vater geht nachts als Geist umher,
verlangt dich zu sehen, sein Herz ist schwer."
Nun begann Hamlets Kopf auch noch zu schwirren,
er sah sich schon bekloppt im Schloß rumirren.

Mit dem Vater aber mußte er sprechen
ob Geist oder nicht, es wär ein Verbrechen,
sein Ansinnen nicht zu hören
ihm nicht für immer Treue zu schwören.

So machte sich Hamlet auf in der Nacht
und hielt mit den Wachen auf den Zinnen die Wacht.

Schlag zwölf starb wie gestern das Mondenlicht
schwarz ward der Himmel, die Wachen blieben nicht
und Hamlet allein wurd bibbernd gewahr
daß es noch mehr gibt als die Gewißheit, daß den Vater er sah.

Die Erscheinung war groß, größer noch, riesig,
das Bild schien durch den Nebel recht diesig
doch tönend klang seine Stimme stark
und traf den Prinzen tief ins Mark:

"Räche mich, Sproß meiner Lenden
nie darf solch Tun glücklich enden
spüle all dein Gewissen fort
und räche diesen widernatürlichen Mord."

Mord ?
War das das Wort,
das der Geist sprach – Mord ?
Hatte
der neue Gatte
der eigenen Mutter
gemordet den Vater, der so wohl im Futter ?
Der noch auf Jahre, Jahrzehnte war bestimmt dafür
das Land zu regieren in königlicher Kür ?

Jetzt war´s um Hamlets Fassung gescheh´n
der Geist verschwand, ließ ihn dort steh´n
im eisigen Dunst der Dunkelheit
und Halmet allein, kein Schwein weit und breit

Wirr, verzweifelt, ratlos und müde
bar jeder königlichen Attitüde
ging Hamlet ins Bett, versuchte zu schlafen
überlegte stattdessen alle Arten von Strafen,
die er Onkel und Mutter zuteil werden ließ,
überlegte aber auch, ob all dies
wohl gut war und vor allem Recht
und schlief deshalb kaum und wenn dann schlecht.

Sprach es die Wahrheit, das Gespenst, Gespinst, Gesponst -
das mußte er wissen, genau, denn sonst
war, egal welches Handeln nicht recht
und darum schlief er besonders schlecht

kein Gedankendenken eine Lösung versprach
er lag dennoch da und dachte nach
so lang bis ihm wurde regelrecht schlecht
und deshalb schlief er erst recht nicht recht.

Echt

Als dann endlich der Morgen dräute
und Hamlet den Gedankensalat zum tausendsten Male wiederkäute
wurd er sauer ob der durchwühlten Nacht -
was hatte sein Vater sich dabei gedacht,
wie konnte der Geist es sich erlauben
ihm den Nachtschlaf so gründlich zu rauben ?
Oder, um es zitierfähig auszudrücken
und damit die Nachwelt zu beglücken:

"Die Zeit ist aus den Fugen – oh verfluchte Schicksalstücken,
daß jemals ich geboren ward, um sie zurechtzurücken."

und er besann sich, denn seine Freundin war noch da
seine Liebe bis dahin – Ophelia.

So erhob er sich, im Herzen verbittert
doch auch äußerlich reichlich zerknittert
und machte sich auf den Weg zu ihr
vor ihr zu entwirren das Gedankengeschwirr.

Ophelia war die Tochter des Polonius
dem Hofmeister, der jedem König dienen muß.
Sie war seine Freundin seit Sandkastenzeiten
sie wollte er dereinst zum Traualtar geleiten.

Doch Ophelia, als sie ihn sah
mit wirrem Haar
mit Schlaffalten da
wo keine seien sollten,
seine Hemdsärmel sich nach oben rollten,
das Wams war aufgeschlagen, seine Brust
lag blank und der ganze Frust
drang ihm aus jeder sichtbaren Pore
Schaum auf den Lippen, Schmalz aus dem Ohre -

als Ophelia Hamlet so erblickte
er sich ihre Hand zu nehmen anschickte
bekam sie ´nen Schreck
sie schrie und war weg.

Hamlet jetzt den Rest seiner Fassung verlor,
seine Wirrniss schwang sich zum Himmel empor
und er taperte, wie schon gestern vorausgeahnt
bekloppt durchs Schloß – doch somit auch gut getarnt:

denn jeder, der ihn sah, gab den Weg ihm frei
erst dachte sich Hamlet nichts dabei,
dann wurd ihm klar, daß auf diese Weise,
er, heimlich, still und leise,
nachdenken konnte und finden den Beweis
für den ganzen Vater – äh Brudermordscheiß.

"Wie wär´s..." dachte er bei sich ohne Häme
"...wenn ich ein groteskes Wesen annähme.
So könnte ich harmlos erscheinen und dann
wenn ich Gewißheit habe, den Mann,
der mir den Thron, Mutter, Vater gestohlen hat.....
den mach ich dann einfach platt."

Jeder der genau hinsah konnte spüren
wie es in Halmlet arbeitete, den Onkel zu überführen
und kaum begannen die Mittagsstunden
hatte er auch schon eine Lösung gefunden:

Am Abend bot eine Schauspielschar
zum Vergnügen ein erbaulich Stückchen dar.
Die wollte er etwas spielen lassen
was dem Mord an dem Vater gleich,
oder ähnlich, und so kochen weich
des Onkels Gewissen und ihn so fassen:

"Dem König wird das Spiel zur Schlinge
in die ich sein Gewissen zwinge."

sprach er und ging zu den Schauspielern und -innen
raus auf den Hof,
machte dabei aber nicht mehr auf doof
um mit der Intrige zu beginnen.

Er instruierte die Truppe – einzeln und alle
zu spielen für den König die Mausefalle.

Als dann auf der der Bühne der alte König nahm sein Mittagsschläfchen im Garten
mußten die Zuschauer auf das Drama nicht lange warten.
Eine maskierte Gestalt stieg aus dem gespielten Busch hervor
und träufelte dem König lässig das Gift ins Ohr,
der starb qualvoll, gekonnt, in mehreren Etappen
der Böse floh zurück in den Busch, war nicht mehr zu schnappen.

In der Loge, der Onkel, der Claudius
sprang tatsächlich auf und rief : "Schluß,
brecht ab das Spiel."
Verließ das Theater und Hamlets Gefühl
hatte sich als richtig erwiesen
doch war damit irgendetwas bewiesen ?

Das handwerklich gute Giftgeträufel
hatte längst nicht besiegt seine Zweifel.

Was war da mit Mutter und Onkel geschehen ?
Konnten sie sich noch im Spiegel ansehen ?
Wußte die Mutter was der Onkel getan ?
Und wenn nicht, was an ihm zog sie an ?
War´s die Macht oder die Onkelattraktion ?
Hatten die beiden länger schon...?

Oder hatte Gertrud einfach Angst, der Onkel
würde in seinem Ränkegestronkel
auch sie und Hamlet niederstrecken
um sich alle Optionen einzustecken ?
Oder war´s eine pathologische Midlife Crisis,
die ihr sagte, "Dein Leben ein Scheiß is !"

All solch tiefschürfende Gedanken
ließen den Königssohn weiter wanken.
Der Abend zog sich in die Länge
Hamlet durchforstete des Schlosses Gänge
traf schließlich in der Schloßkapelle
auf den Onkel, der auf die Schnelle
ein Gebet zum Himmel schickte,
vor dem Altare die Knie knickte.

"Die Gelegenheit sollte ich nutzen,"
sprach Hamlet zu sich und kam ins Stutzen.
Kaum hatte er sich entschieden zur Tat
fragte er wieder sein Gewissen um Rat
mal griff er zum Messer
dann fand er es wieder besser
erstmal mit dem Onkel zu sprechen
ihn zu konfrontiern mit dem Verbrechen.

Jede kleine Gedankennuance
brachte ihn um die treffliche Chance
hier und jetzt sein Rache zu üben
aber so - konnte er´s nur versieben.

Der Dochnochnichtkönig von Dänemark
kam einfach nicht aus dem Quark.
Dem hochedlen, unfrommen Prinzenwicht
gelang einfach die Rache nicht.

Hamlet in seinem Gewissensgedränge
kam irgendwie nicht in die Gänge.
oder prosaischer gesagt:
Ötte, kam nich auße Pötte.

Wenig später
rief man den vermeintlichen Täter
zu irgendwelchen königlichen Geschäften.
Hamlet suchte nach Kräften
das Gleichgewicht zu wahren
was war da nur in ihn gefahren ?
Und es entfuhr ihm ein Gedankenschwall
so prägnant diffus, so bedeutungsprall,
daß dieser in der Weltsprüche Top-Ten
die obere Hälfte anführt – es ist fast Zen:

Sein oder Nichtsein; das ist hier die Frage: Obs edler im Gemüt, die Pfeil und Schleudern Des wütenden Geschicks erdulden oder, Sich wappnend gegen eine See von Plagen, Durch Widerstand sie enden? Sterben - schlafen - Nichts weiter! Und zu wissen, daß ein Schlaf Das Herzweh und die tausend Stöße endet, Die unsers Fleisches Erbteil, 's ist ein Ziel, Aufs innigste zu wünschen. Sterben - schlafen - Schlafen! Vielleicht auch träumen! Ja, da liegts: Denn die im Todesschlaf geträumten Träum, Wenn wir des irdischen Geschick entfloh´n, Das zwingt uns stillzustehn. Das ist die Rücksicht, die Elend läßt zu hohen Jahren kommen.................

Heerscharen von Gelehrten
traten seitdem an und klärten
uns unwissend Staunende wortreich auf
was dies bedeuten mag – doch sie kamen selber nicht drauf.

Verzeiht, den Ausflug in das Original
was jetzt noch kommt das ist fatal,
brutaler noch, als was gewesen,
ich will dennoch weiterlesen.

Zunächst erscheint Ophelia und reißt den Prinzen
aus der irren Welt,
sein Grinsen
zerfällt
und wird zu einer zärtlich Fratze.
Als ob ihr Antlitz an ihm kratze
entgleiten ihm die sorgenvollen Züge
und er erteilt sich selber eine Rüge,
bittet die Schöne seiner Sünden zu gedenken
ahnt er schon, daß da nichts mehr einzurenken ?

Wie dem auch sei, er reißt sich zusammen
um Ophelia zu verdammen
mit mächtigen Worten, mit großem Geschrei
redet er an seiner Absicht vorbei
schickt sie von sich, nimmt selbst reißaus
schickt sie fluchend fort, in ein Nonnenhaus.

Als er sie aufgwühlt verließ,
fragte er sich: "Was war jetzt dies ?
Warum hab ich ihr jetzt den Kopf gewaschen,
statt ihren Beistand zu erhaschen ?

Nein,
allein
muß ich diese Bürde tregen,
sonst geht es noch anderen an den Kragen "

Hamlet wollte rücksichtsvoll niemanden an sich binden
da suchte die Mutter ihn zu finden.
Sie hatte sich grad mit Polonius besprochen
der war, als Hamlet eintrat, hinter den Behang gekrochen.

Hamlet bald vor der Mutter stand
wütend noch und nicht ganz bei sich
zitternd wie ein kahlgerupfter Zeisig
was die Mutter irritierend fand:

"Hamlet, was hast du getan,
du greifst deinen Onkel öffentlich an -
nein, widersprich nicht
mit deinem irren Gesicht
du hast das Spiel in Szene gesetzt
und deinen neuen Vater sehr verletzt."

"Mutter, jetzt hälst du die Klappe,
ich bin dein Sohn, nicht dein Knappe
und ich sage – Du hast in die Nesseln dich gesetzt
du hast meinen Vater sehr verletzt."

Drohend stakste Hamlet auf Gertrud zu
"du bist hier die blöde Kuh."
sein Antlitz begann sich heftig zu röten
"Hamlet, was hast du vor, willst du mich töten."
und Polonius hinter dem Gobelin
stöhnte ein klägliches ah - oh – ing.

Da brach es aus unserem Hamlet heraus
er zog das Schwert, löschte die Lichter aus,
von dem, wer immer im Wandschrank versteckt,
er hoffte inständig, der Onkel wäre verreckt.

Doch es quoll jawoll, voll doll quoll
dem Vater der Liebsten das Blut aus der Brust.
Als Hamlet begriff verlor er vollends die Lust
sich der Situation weiter zu stellen
das Dunkel der Ahnungen zu erhellen.
Hastig verließ er die königliche Kammer
hörte schon nicht mehr der Königin Jammer.

Der Onkel reagierte, umgehend, sofort
und schickte Hamlet an einen anderen Ort
erstens weil er damit Gelegenheit fand
zweitens, weil ihm der König von Engeland
einen Gefallen schuldete.

Neudänenkönig Claudius duldete
numal keinen einen neben sich,
er schrieb einen Brief an den Englandkönig,
Hamlet in eben dem Moment zu töten
als er sich anschickt England zu betreten.

Hamlet aber auf der Überfahrt
brach das Siegel, las den Brief
hat in seiner Fälschung nicht mit List gespart
für die, die ihn begleiteten lief alles schief.
Sie wurden von Englands König gemeuchelt
und Hamlet hat öffentlich Trauer geheuchelt,
nahm das nächste Schiff zurück
und brach sich selbst damit das Genick.

Ja, jetzt war er soweit: bei all den Intrigen
ließ er sie hinter sich die Lügen
nahm sie an, die Gestalt der Väter
wurde nun selbst zum Missetäter.

Schon zum zweiten Mal war er nun Schuld am Tod
von andern
und wurd dabei noch nicht mal rot
ließ die Schuld zu anderen wandern.

Und schlimmer noch, daheim auf der Burg
als hätte es geschrieben ein Dramaturg
flippte Ophelia völlig aus
machte sich selber den Garaus.

Der Vater erstochen, von eigenen Liebsten
das gehörte zum Allallertrübsten
was sie sich überhaupt vorzustellen wußte
sie platzte auf, die Liebfrauenkruste.

Sie ließ den Irrsinn ein in ihren Kopf
wackelte mit Knien, Zunge und Zopf,
schmiß sich zuletzt im Nachthemd in Wasser
und wurd hernach leichenblass und blasser.

Ihr Bruder Laertes reiste an
den toten Vater zu betrauern.
Als er von Ophelia erfuhr kreiste dann
in ihm alles darum Hamlets Leben zu versauern.

Der erreichte die Burg bei Nacht und Dunst.
Mit seiner neuentdeckten Intrigenkunst
wollte er listig den Zeitpunkt erwählen,
sich aus dem Jenseits herauszuschälen,
überaschend vor den verruchten König zu treten
und ihm seine Taten vorzubeten.

So schlich er heimlich über den Friedhof des Schlosses,
sah all die Gräber und genoss es,
daß die Totengräber ihn nicht erkannten,
mit ihren Schaufeln vorüberrannten.

Diese aber gruben Opheliens Grab
dabei viel ihnen ein Schädel hinab.
Den nahm Hamlet auf und fragte: " Wer war....?
"Der ? Das war Yorrik, des alten Königs Narr "

"Ach, armer Yorick! Ich kannte ihn gut, ein Bursche von unendlichem Witz, voll von den herrlichsten Ideen. Er hat mich wohl tausendmal auf dem Rücken getragen, und wie widerwärtig ist das jetzt in meiner Vorstellung. Mir kommts die Kehle davon hoch. Hier hingen jene Lippen, die ich küßte, ich weiß nicht wie oft. Wo sind deine Schwänke jetzt, deine Luftsprünge, deine Lieder, deine witzigen Einfälle, die die Tischrunde immer zum Lachen brachte ! Kein einzger nun, dein eignes Grinsen zu verspotten.? Alles weggeschrumpft ! Ja, geh nur, geh nur hin, an den Schmiktisch der gnädigen Frau und sage ihr, soll so dick Schminke auftragen, daß ein solches Antlitz wird daraus - mach sie darüber lachen! – "

Mit diesen Worten, den Schädel in der Hand
Hamlet das größte Bild erfand,
daß das Theater jemals gesehen
auch wenn das Bild nicht gerade schön.

Wir nähern uns behende
dem betrüblichen Ende.
Gleich liegt das Dänenreich in Scherben
und ziemlich alle werden sterben
König, Königin, Hamlet, Laertes
ich frag mich ernsthaft, ob es von Wert is
all die Ränke und Schliche zu schildern
und wortreich ausgeschmückt hier zu bebildern -
Degen, Giftrank, getauschtes Florett
dazwischen Schmähungen wie von Tourette........

ja gut, ja gut machen wir es schnell werte Überlebende, das Duell:

Fang an, fang an, fang an, ne du
Halt die Klappe, schlag endlich zu
Quart, Reposte, hier ne Quinte
Abwehr, Reposte, Angriff mit Finte
ritsch, ratsch schlitz
die Königin hält es nicht auf dem Sitz
trinkt den Trank, der ihr das Leben nimmt
Hamlets Zorn von neuem erglimmt
ergreift die unheimlich vergiftete Klinge
damit er den Kampf endlich hinter sich bringe
erledigt Laertes, den König, ist blutbesoffen
aber schließlich auch schon selbst getroffen.

So beschließt Hamlets Sterben den bluttrifenden Reigen
na ja, und der Rest ist.....

(benötigt eine App für RSS Feeds, z.B. Follower, Feedly, Reeder …)